Julian und Roland – passionierte Amateurastronomen – gaben uns einen gründlichen Einblick in die (Un-)tiefen der Astrofotografie. Neben der groben „Ein-Nordung“, d.h. der Ausrichtung der Teleskophalterung nach Norden wurden verschiedenstes Equipment vorgestellt, die sich jeder Astrofotograf früher oder später wünscht. Eine der Merkwürdigkeiten sind z.B. „Diffusorplatten“, die das mühsam fokussierte Bild wieder künstlich unscharf stellen – damit auch die hellen Sterne als große, helle Flecken zu erkennen sind und die dunklen kleine, dunkle Flecken sind. Klingt einfach? Sieht man doch? Ja, aber die Kamera „sieht“ eben nicht wie unser Auge!
Leider war uns der Himmel nicht gewogen: Kein Saturn, kein Iridiumflare, kein Löchlein in der Wolkendecke. Während wir immer noch hofften, spielten wir etwas mit den Kameras herum: Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert. Bei absoluter Dunkelheit 1 Minute die Kamera „offen“ lassen, ergibt z.B. dieses Bild:
01
Ja, da standen ein paar Leute herum. Und ja, eine Person mit weißem T-Shirt hat alle paar Sekunden schnell die Position gewechselt Da die Langeweile größer wurde, ein Theorieteil bereits abgearbeitet war, und von irgendwoher eine rote LED kam, gewann wieder der Spieltrieb und der Lokalpatriotismus:
02
Der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt:
03-09
Sobald eine Winzigkeit einer Möglichkeit einer Eventualität einer Lücke in der Wolkendecke zu erahnen war, schwenkten die Stative um 90° nach oben:
10-11
Die Strichspuren resultieren aus den 30 Sekunden Belichtungszeit: 1/8 Grad dreht sich die Erde (oder doch der Himmel? Egal wer sich bewegt - versuch‘s nachzurechnen!) in dieser kurzen Zeit weiter. ½ Grad entspricht einer Spurlänge quer über den Vollmond! In 2 Minuten bewegt sich der Mond also einen Durchmesser weiter - toll mit Tesa+Fensterscheibe+Stift messbar! Natürlich gab es auch eine Führung durch das historische Gelände der Landessternwarte Heidelberg:
12-16
Die Wartezeit verkürzten zwei Kurzvorträge, einer über die Geschichte der Sternwarte, einer über die Schwierigkeiten der künst(lerischen)lichen Astrofotografie. Die letzten Fotos entstanden kurz nach der Anreise, als die knurrenden Mägen mit totem Tier vom Grill, gemahlenen Grassamen (mit Wasser verbacken), fermentierter Milch und gewürztem Bohnenbrei gefüllt wurden. (Wurst, Steak, Käse, Baguette und Tofu sind glaube ich die landläufigen Bezeichnungen?) Thematisch hat das überhaupt nichts mit dem Astrocamp zu tun - allerdings stellt man leicht fest: Lehrer können genauso wenig aus ihrer Haut wie Schüler
17
Könnte man glatt den Wald wegmachen und ein beliebiges Klassenzimmer drumrum-photoshoppen, oder? Die beiden allerletzten Fotos (versprochen, ihr habt es gleich geschafft…) belegen, dass sich am Bild vom anderen Geschlecht nicht viel geändert hat -
18 „Mädchen reden so viel und albern immer rum“
19 „Jungs sind doof und kindisch“ - Und nein Jonas, die „Nordwolke“ findet man nicht mit dem Polsucher.
Allzeit „Clear Skies“, euer Astrocamp 2015 Celine, Clara, Jonas, Lukas, Philipp, Saskia, Susanna, Sven, Tim vom Astrokurs Klasse 11 (Aya, Aic)